In der gut besuchten THU-Säge fand am 21.08.2023 ein weiteres
Regionsgespräch zum Thema Innovation und Kooperation statt. Via Zoom zugeschaltet, Dr. René Schmidpeter, der uns mit allgemeinen Fragen in das Thema des Abends leitete:
Was ist eine zukunftsfähige Region? Welche Ressourcen braucht es dafür? Wo sind wir? Sind wir eine periphere Insel?
- Unsere Region ist sehr zentral gelegen. 2-3 Stunden N-S-O-W (Salzburg/Triest/Graz/Ost-/Südtirol)
- Wir haben zwar die hohen Berge rund um uns - im Zuge der Digitalisierung wird diese Hürde immer kleiner werden. Es kommt in Zukunft für eine Region nicht darauf an, wieviele Autobahnen es gibt, sondern darauf, wieviele digitale Brücken (neue Ideen und Konzepte) eine Region besitzt.
- Schmidpeter betont, dass viele große Veränderungen durch alle möglichen Krisen. Klima-, Finanz-, Inflation-, Energie-, … verstärkt und beschleunigt wurden.
- Fazit: wir sind keine Insel, sondern Teil einer globalen Herausforderung
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Wir befinden uns in einem Transformationsprozess.
Diesen gilt es aktiv mitzugestalten!
- Zugang zu Wissen ermöglichen
- In der Region auf Augenhöhe zusammenarbeiten
- Neues Mindset entwickeln
so die Kernpunkte des Vortrags von Prof. Dr. Rene Schmidpeter
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Wie sieht die Zukunft aus?
Mit Hilfe einer Grafik skizziert er die möglichen gesamtwirtschaftlichen Szenarien.
- V runter - rauf (eine schnelle Erholung sei nicht zu erwarten)
- U es dauert länger bis es wieder rauf geht.
- W runter, rauf, runter, rauf, -Effekt, …
- L - einige Forscher vermuten, dass es wohl sehr lange dauert, bis es zur Erholung kommt.
Staatsschulden über BIP und die Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft
- 2019 überstiegen die Staatsschulden in vielen (süd-) europäischen Ländern erstmals massiv das BIP
- Deglobalisierung als Megatrend (Bsp. Deutscher Export) - Herausforderung für die Region, die Wertschöpfung für die Region muss in den Fokus gerückt werden.
- Staatsverschuldung bedingt > höhere Erzeugerpreise > und damit auch massive Preissteigerungen für lokale Produktionen
Gesellschaftswandel
- Agrargesellschaft bis 1500
- Industriegesellschaft seit 200 Jahren
- Wissensgesellschaft Neuzeit
SOZIALE Themen
Die Wissensgesellschaft und die großen Krisen der letzten Jahre führten auch dazu, dass die Kluft zwischen "arm und reich" größer wurde. In einer Region, wo jeder jeden kennt, ist es umso wichtiger, dass alle mitgenommen würden. In der anschließenden Diskussion wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass unser Chance vor allem darin besteht, allen Gesellschaftsgruppen den nötigen Respekt und faire Chancen bieten zu können. Dem Arbeiter, dem innovativen Unternehmer, den Alten, den Jungen, den Einheimischen und den Gästen. Wer etwas (beitragen) kann, ...
NACHHALTIGE Themen
Für immer mehr Menschen steht "Nachhaltigkeit" im Fokus für persönliche Entscheidungen
- Bei der Arbeitsplatzwahl
- Bei der Wahl des Lebensmittelpunktes
- Es gibt Investoren
- Wenig Risiko für nachhaltige Ideen
- Kunden wollen nachhaltige Produkte
- War for Talents
- Die nachhaltige Zivilgesellschaft
- Der politische Sektor setzt Unternehmen unter Druck in diese Richtung zu denken und zu arbeiten.
PRODUKTINNOVATION
viele Produkte stehen kurz vor Marktreife. Sie werden die angesprochenen Hürden in Randregionen zu überwinden helfen. Mit den Innovationen kommen gegenwärtige Geschäfts- und Gesellschaftsmodelle massiv unter Druck. Dieser Druck macht Probleme, fördere aber wieder die Innovation. Generell dürfen wir mit den knappen Budgets nicht die Wirtschaft von gestern subventionieren.
SDGs | #sdg
- Umbau der Wirtschaft im Eiltempo
- NGOs und Wirtschaft werden die stabilisierenden Kräfte der Region.
Wie früher auf Geld vom Land und vom Staat zu warten, ist keine Option. Regionen werden erfolgreich sein, die in allen Lebenslagen auf die "sustainable development goals" achten. 60 und mehr Prozent der Jungen achten bei vielen persönlichen Entscheidungen auf Themen der Nachhaltigkeit. Gleichzeitig sind Investoren bereit zu investieren, weil idR das Risiko klein und überschaubar ist.
SYSTEMISCHES DENKEN
Bremse: Das Auto hat eine Bremse, um schneller fahren zu können.
Jedes wirtschaftliche Modell braucht eine gute gedankliche Bremse.
TRANSFORMATION für Arbeitgeber/-nehmer
- Wirtschaftlich erfolgreich sein und einen regionalpolitischen Impact produzieren
- Echte Wertschöpfung für Unternehmen und die Region
- Menschenorientierte digitale Transformation
- Polyzentrische Strukturen
- Wie werden wir regional resilient?
INTEGRATIVES DENKEN
Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn sie die Interessen der Region berücksichtigen. (Schumpeter). Interessen der Unternehmen <> Interessen der Region.
INTEGRATIVE GESUNDHEIT
Work-Life-Balance am Arbeitsplatz, am Wohnort, am Bildungsort
BILDUNG | Zentren
Massiver Handlungsbedarf für die kommenden Jahre. Kärnten sei punkto Bildung weit hinten nach.
Was ist mein Beitrag für diese großen Themen?
Die Regionen, die gute Antworten geben, sind die zukunftsfähigen. Als Tourist, als Fachkraft, als Kunde - für regionale Produkte, …
Schmidpeter schloss seinen Vortrag mit drei Fokusfragen
- Zugang zu Wissen
- Zusammenarbeit auf Augenhöhe
- Neues Mindset (Gegensätze pro Innovation überwinden)
Fazit: die Region befindet sich in einem großen Transformationsprozess. Wir sind keine Insel, wir wenige, … Wenn wir größer (Südalpenraum) denken lernen, wenn es gelingt die "kleinkarierten Denkmuster" in den Orten zu überwinden, wenn es gelingt einen respektvollen Diskurs zu führen, … dann werden die Megatrends der Zukunft der Region in die Hände spielen.
Das nehmen, was die Menschen und die Region haben und genau das gemeinsam und gut für alle zu entwickeln, damit man hier gut leben kann.
All jene einladen, die fleißig sind. Jene zu fördern, die mitarbeiten wollen und gemeinsam auf jene achten, die mit dem Eiltempo nicht mitkommen.
Sich gemeinsam und mit Nachdruck gegen das Ewig-Gestrige, die klein(kariert)e-Welt von Vorgestern zu stellen,
sich dem Wandel der Zeit positiv zu stellen und vor allem den jungen und innovativen Menschen einen Bühne zu geben und damit eine stolze und innovative Region zu schaffen.
In vielen Wortmeldungen wurde die
GAILTALBAHN als Lebensader für die Region positiv erwähnt. Mit der Bahn die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt, die Anbindung an den Zentralraum, die Forstwirtschaft, ... zukunftsweisend zu entwickeln, so der einheitliche Tenor.
U.a. mit dabei: Bgm. Karoline Turnschek, Bgm. Leopold Astner, Bgm. Josef Zoppoth, Bgm. Johannes Lenzhofer, Bgm. Markus Salcher, Vzbgm. Christoph Zebedin, GR Barbara Plunger, GR Jakob Thurner, GR Christian Kogler, GR Reinhard Kircher, GR Robert Anether, GR Monika Ploner, Oskar Januschke, Friedl Veider, Elisabeth Guggenberger, Victoria Gailer, Adolf Klaus, Michaela Unterweger, Manuel Webhofer, …
PADLET | Board zum Thema
Wer nicht dabei war, wer einen Diskussionsbeitrag leisten möchte, ist eingeladen, am Padlet von Oskar Januschke (s)einen Kommentar / (s)einen Beitrag zu notieren.
Weiter zum Padlet ...
SWOT / RoadMap / IREP_HE / Themenbereiche
04. September 2023 | Nächstes Regionsgespräch in Feistritz / Gail
Stellenausschreibung Manager*in BIGbox
08/2023 - Die BIGbox ist ein Bildung-, Innovations- & Gründer-Zentrum und wird in der IPK-Halle in Kötschach-Mauthen auf einer Fläche von mindestens 200 m² entstehen. Das Management und die Förderabwicklung des Bildungs-, Innovations- & Gründer-Zentrums wird durch den Verein "So viel mehr Kötschach-Mauthen" erfolgen.
Bei Fragen, Anregungen und/oder Ergänzungswünschen, ... bitte per
E-Mail. Danke. Falls auch ihr ein Thema berichtenswert erachtet bzw. selbst dazu schreiben wollt.
Ingo Ortner | T +43 699 12647680
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